ARQUISTE: Anima Dulcis, Eau de Parfum, Abfüllung
Beschreibung
Duft dunkler Schokolade, heißwürzig mit Chili, sanft umspielt von Vanille – eine feurige Inspiration aus dem barocken Mexiko, 1695
Bitte beachten Sie die Hinweise zum Kauf von Duftproben
Anima Dulcis Eau de Parfum von ARQUISTE ist ein leidenschaftlicher Duft: dunkle Schokolade, die scharf gewürzt ist mit Chili und Zimt und abgerundet wird durch die samtige Milde von Vanille. Diese Parfumkreation von ARQUISTE führt uns ins Jahr 1695 nach Mexiko-Stadt in das Kloster Jesús María – ein außergewöhnlicher Ort, den der mexikanische Poet, Schriftsteller und Universalgelehrte Carlos de Sigüenza y Góngora als das "Parayso Occidental" beschrieben hat. Doch folgen wir zuerst dem Duft, der uns in die Klosterküche des "Convento Jesús María" lockt, dort wo Profanes, Geheimes und Göttliches gerade vor sich geht ...
Das Parfum Anima Dulcis von ARQUISTE wird aus kostbaren Zutaten hergestellt und von Frauen und Männern gleichermaßen geliebt. HINWEIS: Der Duft ist kein Gourmand-Duft. Vielmehr ist Anima Dulcis wie ein feuriger olfaktorischer Tanz, der alle Sinne weckt. Der Name "Anima Dulcis" kann hier im religiösen Sinne gedeutet werden, als "liebevolle Seele".
Duftnoten: Kakao Absolue, mexikanische Vanille, Zimt, Chili
Parfümeur: Rodrigo Flores-Roux und Yann Vasnier in Zusammenarbeit mit Carlos Huber (Gründer von ARQUISTE und künstlerischer Leiter)
Carlos Huber arbeitet mit seinen Parfümeuren akribisch an der Rekonstruktion von Geruchs- und Dufterfahrungen aus anderen Zeitepochen. Die Parfums von ARQUISTE sind gleichsam fluide Zeitzeugnisse oder wie Carlos Huber sagt: "eine Zeitkapsel". Wie die Geschichte enthüllen sich auch unsere eigenen Erinnerungen in dem Moment, wenn wir den Duft tragen. Jeder Duft von ARQUISTE wird so zu einer intimen und sehr sinnlichen Erfahrung von Zeit.
November 1695 – Convento Jesús María, Mexiko-Stadt
Tief in den Hallen des königlichen Klosters Jesús María verborgen, bereiten die Nonnen ein besonderes Getränk aus Kakao vor. Die Luft ist angereichert von den exotischen Gewürzen Chili und Zimt, die der Schokolade noch hinzugefügt werden sollen. Ein geheimes barockes Rezept, in dem sich die indigene und spanische Kultur verbinden. Für die Nonnen, die diese köstlichen Getränke und Speisen erfinden und sie mit ihrer Dienerschaft für ihre Gäste zubereiten, ist das Kochen ein spiritueller Akt, Gott zu preisen und seine Schöpfung zu achten. Der Vizekönig von Neuspanien und Erzbischof von Mexiko, Bruder García Guerra (1545 - 1612), war einige Jahre zuvor ein viel gesehener Gast im Kloster gewesen. Die Besuche des Dominikaners galten zwei Nonnen, deren Musik und kulinarischen Künste er außerordentlich schätzte.
Schokolade mit würzigen und süßen Zutaten verschenkten die Nonnen auch an christlichen Feiertagen. So verwundert es nicht, dass in den Wirtschaftsbüchern des Klosters im 17. Jahrhunderts die Ausgaben für Schokolade ausgesprochen hoch waren.
Das Convento Jesús María (Kloster Jesús María) wurde für die Töchter der adligen spanischen Konquistadoren erbaut. Mit dem Kloster erschufen die sehr gebildeten und wohlhabenden Nonnen ihr eigenes geistiges Zentrum. Es gibt wenige historische Zeugnisse, die etwas über das Leben dieser Nonnen erzählen. Doch einige erhaltene Texte sind wie ein Licht, das durch die Jahrhunderte strahlt: Ein Zeitzeuge des Barocks und des klösterlichen Lebens der Nonnen war der mexikanische Dichter, Poet und Universalgelehrte Carlos de Sigüenza y Góngora (1645 - 1700). Sigüenza drückte seine Bewunderung für die schöpferische Arbeit der Nonnen des Convento Jesús María aus. Ihre beeindruckenden Fähigkeiten bezogen sich nicht nur auf fantasievolle Rezepte, sondern auf ihr gesamtes künstlerisches Wirken. In "Parayso Occidental" ließ Sigüenza die Poetik der Nonnen sprechen, er nutzte ihre Texte und ehrte in seinem Werk die Mutter Oberin Marina de la Cruz und die Schwestern des Convento Jesús María.
Das Barockzeitalter in Mexiko war von christlicher Symbolik und christlichen Werten geprägt. Es gab erste Versuche, die Grausamkeiten gegen die Urbevölkerung nicht länger "im Namen des Herrn" zu rechtfertigen. Männer wie der Erzbischof von Mexiko García Guerra und der Intellektuelle Sigüenza wollten die Situation der indigenen Bevölkerung verbessern. Hierfür wählten sie ganz unterschiedliche Wege, der eine die Botschaft Jesus Christus’, der andere die wissenschaftliche Arbeit. Sigüenza studierte aztekische Geschichte und die Schriftwerke der Toltec. Als sein aztekischer Freund, der Adlige Don Fernando de Alva Ixtlilxochitl, sich der willkürlichen spanischen Rechtsprechung ausgesetzt sah, verteidigte er ihn. Und es ist Sigüenzas wissenschaftlicher Arbeit mit zu verdanken, dass die schriftlichen und künstlerischen Werke der Azteken erhalten geblieben sind. All die Leidenschaften, die Gedanken und die Seele jener Zeit scheinen im Duft Anima Dulcis von ARQUISTE konserviert, gleichsam eine Zeitreise, bei der wir die "Neue Welt" jenseits des Atlantiks völlig neu entdecken können.
Von dem Kloster Jesús María sind heute leider nur noch die barocke Kirche und ein Teil des alten Hofes erhalten. Wer das ehemalige Kloster "Convento Jesús María" besuchen möchte, findet den Templo de Jesús María und die Iglesia y Ex Convento Jesús María in der Altstadt von Mexiko-Stadt, wo die Straßen Soledad und Jesús María sich kreuzen.
Quellen: Asunción Lavrín: Brides of Christ: Conventual Life in Colonial Mexico, 2008 / Kathleen Ross: The Baroque Narrative of Carlos de Sigüenza y Góngora: A New World Paradise, 1993 / Octavio Paz: Sor Juana, 1988 / Wikipedia, Español / Louis E. Grivetti: Chocolate: History, Culture, and Heritage, 2009.
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